Zum Nachdenken

Ein Christ schreibt: „Was uns nottut, ist ein erfrischendes Gewitter von oben, ist ein aufrüttelnder, aus aller theoretischen Nachdenklichkeit wachschüttelnder Sturmwind, ist ein Wetterleuchten, das den verdunkelten Himmel erhellt, ein Donnern, das unser menschliches Reden übertönt, und wenn es sein muß, ein Blitz, der einschlägt und ganze Häuser in Trümmer legt, ganze theologische Systeme und morsch gewordene Methoden über den Haufen wirft.
Wo der Geist kommt, kommt Er wie ein Sturmwind, unberechenbar und unfesselbar, knickt Halme, bricht Mauern, entwurzelt Eichen und fegt alles Morsche und Welke von den Bäumen. Und wo der Geist hereinbricht, da schlägt der Blitz ein, da geht dies und das in Flammen auf, da lodert es hell - und in ganz anderem Lichte liegt, was zuvor verborgen war: die Herrlichkeit Jesu.
Ach, und das haben wir heute so sehr nötig, daß die weltüberwindende Freude wieder unser gläubiges Herz erfülle:
„Stehe auf, leuchte! denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas ist über dir aufgegangen“ (Jes 69,1).
Es ist des Jammerns und Klagens genug in der Welt. Wir brauchen Christen, die vom erquickenden Regen der frei- und frohmachenden Jesusliebe betaut sind.
Als in der Urgemeinde der Strom des ewigen Gottesgeistes ausgegossen wurde, da ging ein Jubeln und Freuen durch die Schar. Die Freudigkeit war zu allen Zeiten der beste Pionier im Missionsdienst. Die Freude am Herrn wirkt wie Dynamit im Steinbruch.
Möchte der Herr doch auf unser schwüles, vor lauter „Wenn“ und „Aber“ unfruchtbar werdendes Gegenwartschristentum einmal wieder ein erfrischendes Gewitter niedergehen lassen! Wir aber wollen nicht bange sein vor dem Gewitter, auch dann nicht, wenn der Sturmwind hier und da ein frommes Fündlein zertrümmert. Es ist gut, ja notwendig, auf den Herrn zu schauen und Ihm völlig zu vertrauen!“


Fall herab Gottes Glut
Lösche Feigheit zünde Mut,
Schüttle jeden Namens-Christ,
rüttle den der schläfrig ist.


Kein Mensch ist so reich,
dass er keines anderen Hilfe nötig hätte;
Kein Mensch ist so arm, dass er einem
Mitmenschen nicht irgendwie beistehen könnte.
(Justus von Liebig 1803-1873)